„Abscheider sind alternativlos“

„Im Prinzip ist das alles, was man aktuell zum Staubabscheider weiß,“ sagt Alexander Root über die jetzt veröffentlichte Statusstudie der Clean Exhaust Association. Als Vorsitzender des Luftreinhalteverbandes hat er die Studie mit beauftragt und ist mit den Ergebnissen mehr als zufrieden: „Wir können auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen ganz klar zeigen, dass elektrostatische Staubabscheider alternativlos sind.“

59 Seiten hat die Studie, die gleich mehrere Aufgaben erfüllen soll. Zentral ist die Bestandsaufnahme aller Fragen rund um das Thema Staubabscheider, daher gibt es am Anfang der Studie erst einmal einen großen Bereich zu den häufigsten Fragezeichen zur Technologie. Neben schnell zu beantwortenden Fragen wie Stromverbrauch oder Reinigungsintervalle werden auch verwaltungsrechtliche Fragen beantwortet. Elektrostatische Staubabscheider können, wenn sie dem Stand der Technik entsprechen, zu Ausnahmen von gesetzlichen Regelungen führen. Zentral dabei ist der Abscheidegrad. Alexander Root: „Wir informieren auch in der Studie darüber, dass etwa das Bundesumweltministerium und der Bund-Länder-Ausschuss 50 Prozent Abscheideleistung als Mindestanforderung sehen“. Alle elektrostatischen Abscheider erfüllen laut Root diese Untergrenze.

Auch den Impact von Staubabscheidern auf die Luftreinhaltung stellt die Studie dar. Dabei war den Autoren wichtig, dass nur offizielle Zahlen verwendet werden, etwa vom Umweltbundesamt UBA oder vom Branchenverband HKI. Und die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Root: „Der HKI ging in seiner letzten Schätzung von 4 Millionen Öfen aus, die nach der aktuellen Gesetzgebung ausgetauscht werden müssen – würde man jeden austauschpflichtigen Ofen mit einem Staubabscheider ausstatten, würde man fast ein Drittel der Partikelanzahl insgesamt einsparen.“ Betrachte man das Gewicht, wären das 3,1 Kilotonnen, so Root. Würde man nur diejenigen Feuerstätten ausstatten, die als Neugeräte ohne den Austauscheffekt verkauft werden (auch hier liegen Zahlen des Branchenverbands HKI zugrunde), würde man bereits im Jahr 2030 gegenüber heute rund 14 Prozent der Feinstaubmasse nicht mehr emittieren. Den Effekt würde man auch sehen, wenn alle Neugeräte Öfen mit einem Blauen-Engel-Umweltzeichen wären. Bei einer Ausstattung aller Öfen im Feld, was etwa die Deutsche Umwelthilfe seit Jahren fordert, würde man 80 Prozent der Partikelanzahl eliminieren. Hier allerdings bremst Root die Erwartungen: „Es ist natürlich unrealistisch 11,7 Millionen Geräte auszutauschen, aber auch geringere Zahlen machen rein umwelttechnisch absolut Sinn.“

Denn Stückzahlen brauchen die Hersteller von Staubabscheidern unbedingt, und zwar besser jetzt als später: „Die im Verband organisierten Unternehmen sind Qualitätshersteller aus ganz Europa, die viel Geld in die Entwicklung gesteckt haben, unternehmerisch muss sich das auch darstellen lassen.“ Dabei, auch das zeigt die Studie, beißt sich die Katze in den Schwanz. Sie thematisiert offen, dass die aktuell noch sehr hohen Kosten für Endkunden bei der Nachrüstung eines Staubabscheiders sich stark reduzieren würden, wenn ein Skaleneffekt bei den Herstellern einträte. Das bedeutet, dass der Aufwand bei einer höheren Stückzahl sinkt, auch die Kosten im Einkauf von Komponenten wie etwa Elektronik würden so reduziert.

Ähnliches würde auch eine Förderung bewirken. Hier jedoch warnt der Verbandsvorsitzende: „Eine Förderung bedeutet immer, dass andere die Rechnung bezahlen – und der Markt beeinflusst wird.“ Daher wünscht sich Root, dass einem Förderung mit genauem Augenmaß passieren muss, das Produkt muss schlussendlich auch in einem freien Markt durchsetzbar sein. Die Ergebnisse der Studie sowie die FAQs werden in regelmäßigem Abstand auf der Website www.cea-europe.org veröffentlicht, die gesamte Studie kann dort ebenfalls heruntergeladen werden.

Die CEA (Clean Exhaust Association e.V.) ist der Zusammenschluss der wichtigsten Hersteller – unter anderem Kutzner + Weber – von Staubabscheidern für häusliche Einzelraumfeuerungen. Der Verband sieht seine Aufgabe in der Interessensvertretung und Beförderung von Forschung und Innovation.